Manufacturing Execution System einfach erklärt – inkl. Praxisbeispiele

Manufacturing Execution System einfach erklärt – inkl. Praxisbeispiele

Lesedauer: 5 min

Ein Manufacturing Execution System (MES), auch bekannt als Produktionsleitsystem, fungiert als Schnittstelle zwischen der Planung und der Fertigung. Es ermöglicht die Echtzeitplanung, -steuerung und -überwachung von Produktionsabläufen. In diesem Artikel erläutern wir das Manufacturing Execution System auf einfache und nachvollziehbare Weise, präsentieren typische Funktionen, Praxisbeispiele sowie deren Vorteile und demonstrieren, wie unser MCS (Matrix Control System) Unternehmen in der praktischen Anwendung unterstützt.

Die Anforderungen an die Produktion steigen: kürzere Lieferzeiten, mehr Varianten, steigende Qualitätsanforderungen. Klassische ERP-Systeme stoßen hier schnell an ihre Grenzen, weil sie keine Echtzeit-Transparenz im Shopfloor bieten.

Genau hier setzt ein Manufacturing Execution System an. Eine MES Software erfasst und verarbeitet Produktionsdaten in Echtzeit, macht Abläufe transparent und hilft, schneller fundierte Entscheidungen zu treffen.

Doch wie funktioniert eine MES Software in der Praxis? Welche Funktionen sind entscheidend? Und welche Vorteile ergeben sich daraus für Unternehmen?

Funktionen einer MES Software

Ein MES ist wie das digitale Cockpit der Fertigung: Es zeigt den aktuellen Status der Produktion an und bietet die Möglichkeit, direkt steuernd einzugreifen. Die wichtigsten Funktionen im Überblick:

  • Auftragsmanagement: Automatische Verteilung und Priorisierung von Fertigungsaufträgen auf Maschinen und Mitarbeitende – basierend auf Terminen, Verfügbarkeit und Kapazität.
  • Maschinenanbindung & Datenerfassung: Produktionsmaschinen und Anlagen werden vernetzt, sodass Daten wie Stückzahlen, Laufzeiten oder Störungen automatisch erfasst werden.
  • Betriebsdatenerfassung (BDE): Mitarbeiter melden Auftragsfortschritte, Störungen oder Qualitätsprüfungen direkt im System zurück.
  • Rückverfolgbarkeit & Historie: Alle Fertigungsdaten lassen sich auftrags-, chargen- oder bauteilgenau nachvollziehen.
  • Leistungskennzahlen & Analyse: Das MES berechnet Kennzahlen wie OEE, Verfügbarkeit und Produktivität und stellt sie im Dashboard oder Report dar.
  • Qualitätsmanagement: Abweichungen werden sofort sichtbar, Prüfungen dokumentiert und Nachweise für Audits automatisch erstellt.

Ein MES System ist damit weit mehr als nur eine Software: Es ist das Bindeglied zwischen Planung (ERP) und Ausführung (Shopfloor).

Screenshot Analyzer

Vorteile eines MES

Ein Manufacturing Execution System (MES) bildet das Rückgrat einer modernen, digitalisierten Produktion. Es schafft Transparenz über alle Fertigungsprozesse hinweg und liefert die Basis für fundierte Entscheidungen in Echtzeit.

Die zentralen Vorteile auf einen Blick:

  • Bessere Entscheidungsgrundlagen: Echtzeitdaten ermöglichen faktenbasierte Reaktionen statt Bauchentscheidungen.
  • Nachweisbare Qualität: Vollständige Prozessdokumentation erleichtert Audits und Zertifizierungen.
  • Höhere Effizienz: Automatisierte Datenerfassung reduziert manuelle Tätigkeiten und minimiert Stillstände.
  • Sichere Nachweisführung: Lückenlose Dokumentation für Zertifizierungen und Audits.
  • Optimierte Ressourcennutzung: Aufträge, Personal und Maschinen werden datenbasiert eingeplant und gesteuert.

Doch wie sieht das konkret in der Praxis aus?
Unser MCS – Matrix Control System zeigt, wie sich diese Vorteile messbar umsetzen lassen.

Flexible Matrix-Zellen gesteuert von einem Manufacturing Execution System

Praxisbeispiele mit dem MCS – Matrix Control System

Das MCS – Matrix Control System umfasst ein praxisorientiertes Manufacturing Execution System (MES), das speziell für die Anforderungen moderner, automatisierter Fertigungsunternehmen entwickelt wurde.

Anhand der folgenden Beispiele wird deutlich, wie das MES reale Herausforderungen in der zerspanenden Fertigung löst und den Weg zur Smart Factory Schritt für Schritt ebnet.

1. Rückverfolgbarkeit und Qualitätsnachweis ohne Zusatzaufwand

Gerade in der zerspanenden Fertigung mit hohen Qualitätsanforderungen ist die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Chargen, Werkzeugen und Prozessparametern entscheidend. In der Praxis führt das jedoch häufig zu einem enormen Dokumentationsaufwand – und zu Fehlern bei der manuellen Datenerfassung. Mit dem MCS MES erfolgt die Rückverfolgung vollständig automatisiert. Maschinendaten, Werkzeugnummern, Prüfmerkmale und Materialchargen werden direkt aus der Steuerung übernommen und im System miteinander verknüpft. So entsteht eine durchgängige, digitale Prozesshistorie – von der Rohteilbearbeitung bis zur Auslieferung.

Das Ergebnis: Sichere Qualitätsnachweise, einfache Audit-Vorbereitung und eine deutliche Reduzierung manueller Dokumentationsschritte.

    2. Automatisierte Intralogistik mit AMR und FTS

    In vielen Fertigungsbetrieben ist der innerbetriebliche Materialfluss noch immer ein Engpass. Werkstücke, Rohmaterialien oder Fertigteile werden manuell transportiert, wodurch Wartezeiten entstehen und Maschinenstillstände drohen. Zudem fehlt häufig die Transparenz, wo sich Material gerade befindet oder wann es am nächsten Arbeitsplatz ankommt.

    Das Manufacturing Execution System MCS MES integriert moderne Autonome Mobile Roboter (AMR) und Fahrerlose Transportsysteme (FTS) nahtlos in die Fertigungssteuerung.

    Sobald eine Maschine einen Auftrag startet oder beendet, übermittelt das MES automatisch Transportanforderungen an die Logistikroboter – etwa das Bereitstellen von Rohteilen oder das Abholen fertiger Werkstücke. Die Transportaufträge werden priorisiert, in Echtzeit überwacht und automatisch an das jeweils verfügbare Fahrzeug übermittelt. So entsteht ein vollständig automatisierter, digital gesteuerter Materialfluss – ohne manuelle Eingriffe oder Verzögerungen.

    Das Ergebnis: Ein kontinuierlicher Produktionsfluss, reduzierte Nebenzeiten und eine spürbar höhere Anlagenverfügbarkeit. Dank der intelligenten Kopplung von Produktion und Intralogistik arbeitet die Fertigung nicht nur effizienter, sondern reagiert auch flexibel auf kurzfristige Auftragsänderungen oder Störungen.

    3. Engpassanalyse und Kapazitätsoptimierung durch Fertigungsdaten

    In vielen Betrieben bleibt die tatsächliche Auslastung einzelner Maschinen oder Fertigungszellen unklar. Entscheidungen zur Investition oder Kapazitätserweiterung beruhen daher häufig auf Schätzungen statt auf belastbaren Daten. Das Manufacturing Execution System MCS MES erfasst alle Lauf- und Stillstandszeiten automatisch und stellt sie im integrierten MCS Analyzer übersichtlich dar.

    Über frei konfigurierbare Auswertungen lassen sich historische Leistungskennzahlen wie OEE, Maschinenverfügbarkeit oder Auftragsdurchlaufzeiten gezielt analysieren. Fertigungsleiter können dadurch Engpässe datenbasiert identifizieren, Schichtmodelle anpassen und Investitionsentscheidungen fundiert treffen. Das führt zu einer nachhaltigen Steigerung der Fertigungseffizienz und besseren Planbarkeit der Ressourcen.

    Mit dem MCS – Matrix Control System erhalten Fertigungsbetriebe ein leistungsfähiges Manufacturing Execution System (MES), das Datenerfassung, Analyse und Visualisierung in einer Plattform vereint. Es schafft Transparenz, reduziert Stillstände und macht komplexe Fertigungsprozesse steuerbar – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur digitalisierten Produktion.

    Die nächste Ebene der Digitalisierung: MOM-Systeme

    Ein Manufacturing Execution System wie MCS macht den Unterschied zwischen reaktiver und proaktiver Fertigung.
    Erfahren Sie im nächsten Beitrag, wie sich MES und MOM unterscheiden – und wann es sinnvoll ist, von einem MES auf ein umfassendes Manufacturing Operations Management System (MOM) zu erweitern.

    Zum nächsten Beitrag: „MES vs. MOM – Wo liegt der Unterschied?

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